© Dr. med. Rainer Klügel 2011
DIAGNOSTIK
Untersuchung
Die körperliche Untersuchung (oder auch ‘klinische Untersuchung’) schließt sich an die Anamnese an.
Sie ist gerade in der Orthopädie vielfach unverzichtbar, insbesondere wenn es darum geht, herauszufinden,
was die Ursache von Schmerzen oder Beschwerden ist, die die Patienten zu uns führen.
Auch bei einem “Gesundheits-Check” oder bei Routine- und Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und
Jugendlichen ist die körperliche Untersuchung wichtiger Bestandteil der Abklärung.
Die körperliche Untersuchung beinhaltet die Aufnahme eines allgemeinen Eindrucks. Dazu wird häufig
der Allgemeinzustand und auch der Ernährungszustand beurteilt, nachdem aktuelle Körpergröße und
Körpergewicht gemessen und der BMI errechnet wurde. Besonderheiten bei Mimik, Gestik, Sprache,
Orientierung und Psyche können im Rahmen der Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung
festgestellt werden.
Die weitere körperliche Untersuchung kann sich auf betroffene Körperteile beschränken oder sie betrifft
große Teile des Bewegungsapparates oder sogar den kompletten Körper. Vielfach ist es dazu nötig, dass die
Patienten einen Teil ihrer Kleidung ablegen. Hier sind wir dankbar, wenn vorausschauend entsprechende
Kleidung getragen wird, die die Untersuchung in unserer Praxis nicht unnötig erschwert oder verzögert
und wenn - soweit möglich - im Vorfeld eine körperliche Reinigung stattgefunden hat.
Bei älteren Patienten, die Probleme mit dem selbständigen Aus- und Anziehen haben, ist eine begleitende
Hilfsperson herzlich willkommen. Ansonsten stehen wir jedoch auch zur Verfügung, wenn Hilfe benötigt wird.
Zur körperlichen Untersuchung gehören die Inspektion, also das Betrachten des Körperteils oder des Körpers,
die Geruchswahrnehmung, das Abtasten, Abklopfen, Abhören und auch die Prüfung der Funktion, also z.B.
die Messung der Bewegungsfreiheit einzelner Gelenke. Auch klinische Tests oder die Überprüfung von
Reflexen sind sehr häufig Bestandteil der körperlichen Untersuchung in der Orthopädie.
Welche Teile der gesamten Palette der Untersuchungsvorgänge notwendig sind, kann nur im Einzelfall
entschieden werden. Ohne Hautkontakt, also ohne den Patienten anzufassen, geht es in aller Regel jedoch
nicht.