© Dr. med. Rainer Klügel 2011
DIAGNOSTIK
Knochendichtemessung = Osteodensitometrie
Die Untersuchung misst die Knochendichte, also den Mineralsalzgehalt des Knochens. Dieser Wert ist für die
Einschätzung der Bruchfestigkeit des Knochens von großer Bedeutung. Je größer die Knochendichte, desto
eher hält der Knochen auch einer Stoßbelastung, Stauchung oder Verbiegung stand. Eine Knochendichte-
messung wird bei Verdacht auf Osteoporose durchgeführt.
Die gängigsten Verfahren zur Knochendichtemessung be-
ruhen auf dem Prinzip einer Röntgenuntersuchung.
Aufgrund der relativ geringen Strahlenbelastung, der
Standardisierung und guten Reproduzierbarkeit und der
großen Vergleichskollektive (weltweit am meisten verbreitete
Methode) ist heute die sogenannte
quantitative digitale Radiographie (QDR)
oder Zweispektren-Röntgenabsorptiometrie
oder dual-energy-X-ray-absorptiometry
(DEXA oder DXA)
das empfohlene Standardverfahren, sowohl zur Diagnostik
(Feststellung) einer Osteoporose, als auch zur Verlaufskontrolle.
Die Knochendichtemessung nach der DXA-Methode erlaubt eine relativ strahlenarme Messung am Stammskelett
(Lendenwirbelsäule, Becken/Hüfte) und am peripheren Skelett (Radius). Je geringer der Mineralsalzgehalt, also
je poröser der Knochen, desto leichter können die Röntgenstrahlen den Knochen durchdringen. Nachteilig an
dieser Messmethode ist allerdings, dass die Messwerte durch andere Faktoren, die nichts mit Osteoporose zu
tun haben, verfälscht werden können: Verschleiß an Wirbelsäule und Gelenken macht häufig falsch gute Mess-
werte, ebenso eingebrochene Wirbel. Auch eine Verkalkung der Bauchschlagader (Aorta) kann zu falsch guten
Messwerten führen.
Wir messen die Knochendichte standardmäßig an zwei Messorten (Lendenwirbelsäule = LWS) und Hüftgelenk
oder Unterarm, wenn z.B. beide Hüftgelenke durch Endoprothesen (TEP) ersetzt worden sind.
Die Messung dauert etwa 10-15 min. Sie liegen auf dem Rücken und der Messarm fährt computergesteuert
über sie hinweg. Nach Auswertung der Messergebnisse wird die Messung für unsere Patienten ausgedruckt
und in der digitalen Patientenakte gespeichert.
Anschließend werden die Befunde, zusammen mit den aufgenommenen Angaben zu Vorerkrankungen und
Beschwerden, mit evtl. angefertigten Röntgenaufnahmen, mit den Befunden der klinischen Untersuchung und evtl.
der Laboruntersuchung mit unseren Patienten ausführlich besprochen.
Es kann nun eine Diagnose formuliert werden, die Klarheit bringt bezüglich der Fragen, ob eine
Osteoporose vorliegt oder nicht und ob eine bestimmte Therapie nötig ist oder empfohlen wird.
Letztendlich ist die Knochendichtemessung nämlich nur ein Baustein in der Diagnostik bei Beschwerden im
Bewegungsapparat und auch bei Abklärung einer Osteoporose. Denn behandelt wird nicht ein Messwert,
sondern immer ein ganzer Mensch.
Unser Messplatz: Hologic Explorer